Mittwoch, 10. Juli

Aufwachen nach einer stürmischen Nacht … wir fühlten uns wie auf hoher See! Draußen war der Wind so stark, dass wir nur einige Abschiedsfotos machten und dann die Reise nach Hammerfest antraten. Dort hatte Hardy den Stellplatz am Hafen ausgesucht. Auf dem Weg dorthin begegneten uns wiederum zahlreiche Rentiere auf der Straße. In Hammerfest ergatterten wir den letzten Stellplatz mit direktem Meerblick und die Sonne begrüßte uns. Zunächst waren wir von Hammerfest etwas enttäuscht, aber dann entschädigten das Polarmuseum, die Kirche und vor allen Dingen der steile Aufstieg im Zickzackpfad zur Emergentroute bzw. Postalroute führte. Watson entdeckte seine neue Leibspeise, die es überall in der Stadt gab: Rentierkot! Diesen begegneten wir auch mitten in der Stadt. Nach leckerem Abendessen draußen und bei voller Sonne ließen wir den Abend ausklingen. Der nächste Morgen erwartete uns hier noch mit Sonnenschein.

 

Donnerstag, 11. Juli

Unterwegs von Hammerfest Richtung Alta verschlechterte sich das Wetter. Rentiere waren eifrig unterwegs und hüteten ihre Jungtiere. Selbst die LKW Fahrer mussten anhalten. Bei Ankunft in Alta regnete es dann in Strömen und wir entschieden nach kurzer Kaffeepause weiterzufahren. Unser Ziel war die Silberschmiede in Kautokaino. Der Regen, die Mücken und das ansonsten kaum vorhandene kulturelle bzw. Naturverbundene Angebot (wir fischen nicht!) bewegten uns die Weiterfahrt nach Finnland bei strömendem Regen anzutreten. Eintönige Straßen, gesäumt von Sumpf, Seen und Wäldern sowie Aquaplaning erschwerten die Fahrt und wir machten gegen 20 Uhr Station in Muonio. Alles voller Stechmücken … Hardy wagte sich mit Watson raus - bewundernswert!

 

Freitag, 12. Juli und Samstag 13. Juli

Die Nacht war kurz und Mückenlastig… unser Aufbruch Richtung Lulea/Schweden folgte früh am Morgen. Während Ellen von zahlreichen anschwellenden Mückenstichen geplagt  wurde, ging Hardy mit kurzärmeligem Hemd mit Watson spazieren und tankte in einer Wolke aus Mücken - ohne einen einzigen Stich! Zum Glück hatte das Wetter sich gebessert - Lappland - die eintönig durch Wälder und Sümpfe sich hinziehenden, aber recht leeren Straßen nicht unbedingt. Auch die finnischen Rentiere waren rege unterwegs - einfach schön anzusehen wie tollpatschig ihr Gangbild ist. Unser Navi zeigte uns den Weg nach 🇸🇪… die Straßen sind auch dort geradlinig durch die Sümpfe und Wälder geführt…. Schwedische Rentiere waren ebenfalls unterwegs. Zunehmend zur Ostseeküste änderte sich die Landschaft, die Zahl der Häuser nahm etwas zu und die Sonne schien. Wir entschlossen uns zu campen, den Ostseestrand und eine Ruhepause zu nutzen.

 

Samstag, 13.Juli und Sonntag, 14.Juli

Nach einem ausführlichen 9km langen Spaziergang durch die Kiefer- und Birkenwälder, entlang des Eisenbahnmuseums, waren wir alle erschöpft und genossen die Nachmittags-Sonnenstunden und unser wunderbar leckeres Salat-Hähnchenmenue. Watson war froh, dass wir nicht fahrend unterwegs waren. Das Frühstück am Sonntag in der Morgensonne, das Auffüllen unserer Vorräte und die kurze Fahrt zum ältesten Leuchtturm Skagsfyr, ein Geschenk der Seeverwaltung Schwedens an die Stadt Jävre, folgten. Wir blickten direkt auf den Bottnischen Meerbusen und konnten bei Sonnenschein draußen essen.

Montag, 21. Juli

vom ältesten Leuchtturm fuhren wir bei bedecktem Himmel weiter auf der E4 Richtung Umea. Dort sollte die Hymer Niederlassung unsere Reifen und die Fixierung des Tisches bearbeiten. Nach anstrengender Fahrt in strömendem Regen erreichten wir die Werkstatt. Leider waren sie völlig ausgebucht, konnten uns aber zum Tausch der Reifen an den benachbarten Reifenservice vermitteln. Innerhalb einer halben Stunde hatte der junge Mann die Vorder- und Hinterreifen getauscht. Zurück in der Hymer Niederlassung half ein Mitarbeiter den Tisch zu fixieren … die Reparatur konnte nicht durchgeführt werden. Nochmals fuhren wir zum Reifenservice, denn der Luftdruck der Reifen musste ebenfalls angeglichen werden. Auf unserem Weg lag „Husum“ und wir konnten in Örnsköldsvek die Architektur und die Sprungschanze bewundern. Die Weiterfahrt Richtung Härnösand -in guter Straßenlage unseres Mobils(!) - über leicht bergige Straßen entlang der Küste brachte zwar nicht die gewünschten Übernachtungsplätze (diese erwiesen sich als recht abseits und wenig einladend gelegen) dann aber doch noch die freie Sicht und in Härnösand sogar Abendsonne. Wir parkten am Automuseum und machten entlang des Hafens einen Stadtrundgang.

 

Dienstag, 16. Juli

Früh am Morgen verließen wir Harnösand mit letztem Blick auf die kleinen Jachten und den Minigolfplatz. Wir entschlossen uns die E4 zu verlassen und direkt an der Küste den Weg über die alte E4 zu nehmen. Unser erstes Ziel bot zwar in direkter Nachbarschaft zum Holzwerk einen sehr naturbelassenen Platz mit wunderschöner Aussicht, war aber nicht ganz das, was wir uns von der Beschreibung versprochen hatten. Wir fuhren weiter nach Gaevle, parkten mitten im Zentrum und konnten mit Watson losspazieren. Anschließend führte unser Weg beschaulich bewaldet direkt ans Meer: Ängskär … eine schöne Bucht, umgeben von Wanderwegen erwartete uns.

Mittwoch, 17. Juli

wir verließen Angskär früh morgens. Der Himmel war bedeckt, es hatte nachts geregnet. Durch die idyllische Felsenlandschaft der Küste mit Kiefern, Birken, Farnen und Flechten gelangten wir zurück auf die E4 Richtung Stockholm. Der Reifenwechsel hatte Wunder vollbracht … die Straßenlage unseres Wohnmobil—Allrads war trotz nassem und Spurrillen belastetem Untergrunds hervorragend. In zügigem Tempo fuhren wir an Upsala vorbei und passiertem bei mäßigem Stau auch Stockholm. Unser laut Schwedestops als vorzüglich ausgewiesenes Café lag im Hinterland von Nynäshamn. Wir aßen dort zu Mittag und gingen ein wenig spazieren, aber eine Übernachtung wollten wir lieber mit Meerblick. Also fuhren wir weiter Richtung Nyköping und fanden im Hafen von Öxelösund einen wunderschönen Stellplatz mit Badestelle.

 

Donnerstag, 18. Juli

Bei angenehmen Sonnenschein weckte uns Watson um 6:30 Uhr  mit der Bitte um Frühstück - wer kann da schon widerstehen?! Also haben wir uns gefügt, Frühstück für Mensch und Hund zubereitet, Watson beobachtete die Gänse am Kanal und eroberte schon einmal den Fahrersitz. Wir starteten unsere Tages-Tour: Öland! Die Fahrt über die Autobahn und E22 war wenig spannend - die Überquerung der Brücke von Kalmar nach Öland schon. Öland selbst war landschaftlich karg, glich Ödland, war aber voller schwedischer Urlauber … geradezu überfüllte Campingplätze, wiewohl zahlreich vorhanden! Selbst die Stellplätze in abgelegenen Winkeln der Insel - überflutet von Wohnmobilen aller Art. Wir fanden dann doch noch einen Stellplatz im Norden, direkt am Meer und an einer Fischräucherei … lecker!

Freitag, 19. Juli

Der Nachbar neben uns wollte früh mit seinem riesigen Wohnmobil, Marke Bus/Eigenbau, aufbrechen. Das konnte er nur mit dem nötigen Rangierabstand. Mit Watson, dem Frühaufsteher, war das kein Problem. Frühstück und kleiner Hafenrundgang waren locker möglich. Wir verließen den Hafen von Böda und fuhren weiter nach Norden. Ein Stellplatz in Nabbelund, an der ehemaligen Fährstation war schnell gefunden. So konnten wir am Nachmittag zum Leuchtturm Erik -durch den Elchwald und entlang der wunderschönen Felsküste- wandern. Watsons Nase war voll im Einsatz und er überquerte routiniert fünf Viehsperren. Unglaublich, mit welcher Konzentration und Koordination er die langen Beine an den richtigen Platz setzte. Unser Abendessen hatten wir aus der Fischräucherei und aus der mit Abstand besten Bäckerei (beide in Böda) unserer bisherigen Reise …. lecker war’s !

 

Samstag, 20. Juli

Hardy hatte sich Sightseeing gewünscht. So brachen wir in Nabellund Richtung des in jedem Reiseführer gepriesenen Fischerdorfes, der Klippen und der lokalen Kloßspezialität „Kroppkakor“ auf. Selbstverständlich mussten wir bei Sichtung eines wunderbaren Küstenweges anhalten und unseren Watson-Spaziergang entlang des Meerufers auf den Felsen gestalten. Auch das Fischerdorf lag in fußläufig erreichbarer Entfernung. Nun ja, wir werden uns wohl nicht mit all den touristischen Highlights der Insel anfreunden. Öland selbst gefällt landschaftlich allerdings zunehmend. Die Klippen erreichten wir mit Parkplatz direkt davor (geländegängiges Wohnmobil!), Aber ob sich das gelohnt hatte?! Weiter Richtung Süden konnte Hardy die mit Speck und Zwiebel gefüllten Klöße, dargereicht mit Sahne und Preiselbeermarmelade verkosten. Als Übernachtungsplatz steuerten wir wieder Richtung Norden und fanden -oh Wunder- den letzten Stellplatz, gegenüber der MAN Concorde mit 6 Sternen und wir hatten Meerblick und frischen Fisch.

 

Sonntag, 21. Juli

Sonntag ist Ruhetag! Das haben wir alle drei heute wörtlich genommen und es genossen.

Montag, 22. Juli

Hardy war immer noch nicht wieder fit … die Leckerchen aus der besten Bäckerei Ölands sollten ebenso aufmuntern wie die geplante Tour zum Süden der Insel: die Mühlen, Borgholm und der lange Jan sowie der Golfclub waren geplant. Borgholm als touristisches Highlight der Insel konnte uns nicht faszinieren. An den Mühlen hatten wir unser Picknick und das Wetter war noch fantastisch. Das sollte sich ändern und so regnete es am Leuchtturm und am Golfclub in Strömen. Wir suchten uns benachbart einen Übernachtungsplatz und trafen dort das dänische Ehepaar/ Roadsurfer wieder.

 

Dienstag, 23. Juli

Der Morgen begrüßte uns mit Sonne und so kam Watson zu seinem verdienten Spaziergang. Wir konnten die Ostsee und den Golfplatz bewundern, leider auch riechen. So beschlossen wir ein Stück weiterzufahren … auch dort gab es wundervolle naturbelassene Strandlandschaft und Algengeruch, der einfach nicht einladend war. Wir fuhren weiter Richtung Ronneby. Der Hafen hatte einen neu angelegten Stellplatz erhalten und wir standen direkt am Meer, das einladend blau und mit kleinen Wellen begrüßte. Hardy machte Pfannkuchen mit Heidelbeeren. So gestärkt konnten wir nach einem ausgiebigen Sonnenbad und Nachmittagsschläfchen/Hardy entlang des Kanals die gut vier Kilometer zur historischen Stadtmitte angehen. Neidvoll begutachteten wir den Zeitplan des Touristentransportschiffes … wir waren leider zu spät, mussten auch den Rückweg zu Fuß bestreiten und Watson stärkte sich dafür mit frischem Wasser aus dem städtischen Brunnen. Unser Abendessen hatten wir uns nach 9,5 km wirklich verdient und der Ausblick auf das frische Meer belohnte uns dabei.

 

Mittwoch, 24. Juli

Es hatte nachts geregnet und zum Glück duschte Ellen sehr früh am Morgen in einer Regenpause. Nach ausgiebigem Frühstück begaben wir uns mittags auf die Fahrt nach Käseberga, dem schwedischen Stonehenge. Unterwegs machten wir Halt in Åhus… sehr schön! In Käseberga waren aber dann alle Stell - und Campingplätze belegt … fullt! Wir machten also unsere Besichtigungstour zum Hamn und zu dem Steinkreis, beschlossen aber die Fahrt Richtung Ysad / Stellplatz am Hafen. Unterwegs waren alle Campingplätze ebenfalls voll belegt, ebenso der offizielle Stellplatz in Ysad am Hafen. Direkt daneben konnten wir aber um 19 Uhr parken: 24 Stunden für lächerliche 40 Kronen und mit Blick auf die Stadt und die Segelboote und Jachten im Hafen.

 

Donnerstag, 25. Juli

Ystad verfügt nicht nur über einen imposanten Jacht- und Fährhafen, der für die Besucher attraktiv gestaltet wurde - Ystad verfügt auch über eine historisch und kulturell geprägte Altstadt. Die Marienkirche und das Kloster sind ebenso sehenswert wie die vielen historisch interessanten Gebäude und die kleinen Gassen, die die Bewohner liebevoll mit Rosen und Malven verschönert haben. Die Fischräucherei am Hafen bot für uns einen Platz direkt am Strand und in der Sonne, konnte aber in dem Vergleich zur Räucherei in Böda kulinarisch nicht standhalten. Die Geschäfte und Cafés der Altstadt luden die zahlreichen Urlauber zum Bummeln ein … . Wir blieben noch eine Nacht, erhielten begeistert Angebote für das Wohnmobil - wiewohl es weitere äußerst interessante „Überlebensmodelle“ auf LKW-Basis zu sehen gab. 

 

Freitag, 26. Juli

Heute fuhren wir zeitig und ohne Frühstück los, damit wir Aussicht auf einen Stellplatz am Strand in Skanör hatten. Dies sollte zunächst auch gelingen. Die ersten Wohnmobile fuhren ab und wir parkten ein - direkter Blick auf die Kopenhagenbrücke, ein designiertes Strandbad mit jeweiligem Badesteg für Männer und Frauen getrennt und ein großer Jachthafen luden auch uns ein. Hardy buchte mit der App das Ticket, schloss den Strom an und wir frühstückten… dann ging der Strom aus. In der Ursachenforschung stellte sich heraus: wir standen auf dem Parkplatz, den wir nicht bezahlt hatten. Also parkten wir um und gingen an den Strand. Watson spielte Ball, prüfte mit der Pfote die Güte des Wassers … er blieb wasserscheu, wiewohl Ellen mit den Füßen in der Ostsee stand. Heidelbeeren und Joghurt zu Mittag waren lecker aber ein Blick an unsere Windschutzscheibe dämpfte unsere Laune erheblich: ein gelber Strafzettel zu 1000 Kronen! Wir hatten offensichtlich trotz 24 Stunden Parkticket falsch geparkt. Es begann zeitgleich aus Eimern zu regnen, das passte!!! Nun waren aber alle legal möglichen Stell- und Campingplätze belegt. Wir fuhren los und fanden im nächsten Jachthafen Richtung Malmö, in Höllviken, einen Standplatz. Dort konnten wir ab 18 Uhr bei nachlassendem Regen die Jachten und Fischerboote ein- und ausfahren sehen. Die Besatzungen begrüßten sich enthusiastisch 🤩. 

 

Samstag, 27. Juli

pünktlich zum Morgen hatte es aufgehört zu regnen … Hardy war immer noch angezählt und hatte eine schlechte Nacht. Wir fuhren nach Malmö auf unseren gebuchten Stellplatz im Hafen und gingen nicht zu Fuß in die Stadt, sondern nahmen den Bus Nr. 7 bis zum Technikmuseum. Dort befindet sich auch der historische Fischmarkt und in kurzer Entfernung dazu die neue Fischhalle, in der es kulinarische Köstlichkeiten aus aller Welt gab. Wir stärkten uns mit Pizza (Burrata und Mortadella) aus dem Steinofen und erkundeten die Innenstadt. Die Wasserstraßen und Gebäude waren beeindruckend und vermittelten ein südliches Lebensgefühl, die Studenten und jungen Familien sind prägend. Der Bus 🚌 Nummer 7 sollte uns auch wieder zurückbringen. Er war völlig überfüllt und als eine weitere Mutter mit riesigem Kinderwagen einstieg blieb der Busfahrer völlig unbeeindruckt volle 10 Minuten stehen. Es gab hitzige Wortgefechte und Leute stiegen aus, aber auch wieder ein und Watson blieb entspannt mitten in dem Chaos - sensationell relaxed dieser Spinone! Mit köstlichem Abendbrot ließen wir diesen dann doch noch schönen und für alle entspannten Sommertag ausklingen.