Freitag, 28. Juni

In der Nacht hatte es kräftig geregnet und es standen Nebelwolken an den Bergspitzen. Dann klarte es auf und wir fuhren bei strahlendem Sonnenschein weiter nach Maarud Gjestegaad. Das sehnsüchtig erwartete Treffen mit anderen „Hundeverrückten“ — Liebhaberinnen und Liebhabern der Spinoni und der Bracco Italiano - stand bevor. Nach und nach trafen die Schweden, Italiener und Norweger mit ihren Hunden ein. Wir wurden herzlich empfangen, konnten unser Wohnmobil mit Blick auf Wald und See parken, es gab Kaffee und gegen Abend wurden Tisch und Stühle bzw. Bänke aufgestellt und zwei norwegisch-zünftige Holzkohlengrills aufgeheizt. Völlig entspannt und unkompliziert bereiteten die Hundeleute das jeweils mitgebrachte Grillgut zu. Unsere Kontaktperson Ingeborg, die Vorstandsvorsitzende des norwegischen Spinone Italiano Clubs, und ihr Mann Haaken sprachen sehr gut englisch, aber auch deutsch.  Entspannt, informativ und zugewandt konnten wir uns unterhalten und die vielen unterschiedlichen Hunde begrüßen…. ein Augenschmaus! Auch sprechen fast alle Norweger englisch. Im Laufe des Abends trafen per Flugzeug und Taxidienst die italienischen Kampfrichter ein. Ingeborg hatte die Veranstaltung besonders effektiv geplant: am Samstag würde eine erste Wertung mit einem der Kampfrichter sowie die jagdlichen Prüfungen stattfinden und am Sonntag eine zweite Wertung mit dem anderen Kampfrichter. Wir freuten uns besonders auf das anstehende gesellige Hunters Dinner am Samstagabend.

 

Samstag, 29. Juni

Nach einem wunderschönen gemeinsamen Frühstück im Maarud Gjestegard fuhren wir die 25km durch Wald, Wiese und Feldwege zurück nach Maarud Gaard, vorbei an der großen Chipsfabrik, zum Prüfungsgelände. Immerhin hatten wir unsere Campingstühle parat und schnell aufgebaut - viele der übrigen Aussteller waren mit Zelten, Isoliermatten, Hundeboxen und allem,  was der erfahrene Aussteller so benötigt, ausgestattet. Die beiden italienischen Richter und ihre Assistentinnen bezogen ihr blaues Zelt. Zunächst wurden die Bracco Italiano geprüft - eindrucksvolle Hunde! Nach einer kurzen Mittagspause, in der das Oldtimermuseum besichtigt werden konnte, einer kleinen kulinarischen Stärkung sowie dem Loskauf / Lotterie, waren die Spinone Italiano an der Reihe. Watson mit Startnummer 26 in der Juniorenklasse. Hardy war aufgeregter als Watson, hatte zuvor nochmals geübt und Ellen hatte sich versteckt und für Watson unsichtbar gemacht, damit er nicht ständig zu ihr schauen oder laufen sollte. Sorry - deswegen die etwas zu kleinen Fotos von den beiden!  Zu unserer Freude erhielt Watson ein“ Exzellent V1“ als bester seiner Wertungsklasse und der Richter Massimo Luca lobte Watsons  muskulöse Statur, seinen ausgeprägten Hinterkopf, sein wunderschönes Fell  und war überzeugt, dass Watson ein „prächtiger Kerl“ werden wird. Es waren wunderschöne Hunde beider Rassen am Start. Ein eindrucksvolles und für uns sicher einmaliges Erlebnis in Norwegen.

Zu den jagdlichen Prüfungen fuhren wir zurück nach Maarud Gjestegard: die Bracco italiano überzeugten beim Apportieren der Enten aus dem Wasser, die Spinone setzten ihre Nase bei der Spurensuche im Wald ein. Nach einer kurzen Erholungsdusche wurden wir zum Hunters Dinner von Ingeborg mit der Eröffnungsrede des norwegischen Clubs willkommen geheißen. Ingeborg, ihr Mann Haaken und ihre Tochter sind wundervolle Hundefreunde und ein eindrucksvoll engagiertes Team. Bei selbstgebackenem Brot, Elchgulasch auf Kartoffelstampf mit Salat und Eis mit Zimt und Preiselbeeren sowie der Auslosung der Lotterie konnten alle einen ereignisreichen, sonnigen und geselligen Tag abschließen.

Sonntag 31.6.

Watson wurde inzwischen beim Frühstück von vielen begrüßt und bewundert, da er so gelassen dabei war. Inzwischen gab es einige Interessierte, die die Möglichkeiten zukünftiger Zucht mit Watson in den Blick nahmen. … Noch sind wir nicht so weit!

Aus Maarud Gaard verabschiedeten wir uns herzlich, nahmen gerne die Einladung von Haaken an und fuhren über die E4 zu seinem Familiensitz … eindrucksvoll mit Wildcam live Moose aus seinem Wald.

Das waldreiche Land ist scheinbar voller Elche, die wir aber nur über Verkehrsschildern, Skulpturen oder Geweihen an Bäumen erlebten. Von der E4 gelangten wir auf die E6 und übernachteten 70 km vor Trondheim. Es war die erste Nacht in Norwegen mit richtigem Regen.