Donnerstag 20.6. 

Die Fahrt an der Südküste entlang führte uns zum Nortriphalt am Sagodden Kafé in Neslandsvatn. Ein Übernachtungsplatz mit direktem Blick auf einen See, neben einem „Restaurant“. Die Beschreibung Von Nortrip hatte uns einen Wanderweg entlang einer stillgelegten Bahnlinie versprochen. Wir konnten den nicht finden und auch der Wirt konnte nicht weiterhelfen. Was die Beschreibung verschwiegen hatte, direkt am Halteplatz führte nicht nur die Straße, sondern auch eine stark befahrene Güterzuglinie vorbei. Also entschlossen wir uns nach einem kleinen Spaziergang direkt zum Leuchtturm nach Lindeness Fyr zu fahren - nochmal drei Stunden enge und sehr kurvenreiche Straßen. Aber die Fahrt hat sich gelohnt. Nach Verlassen der E38 führte der Weg immer am Wasser lang, Bucht für Bucht mit den schönen traditionellen Bootshäusern. Am Ende tauchte dann der versprochene Parkplatz mit Blick auf Meer und Leuchtturm auf - herrlich! Natürlich sind wir sofort auf den Felsen mit dem Leuchtturm gestiegen und haben ein paar Fotos geschossen. In dem Beschreibungstext von Nordtrip war ein Bäcker mit leckeren Brötchen versprochen?  Es war zwar ein Backhaus vorhanden, aber kein Bäcker - also erstes Knäckebrotfrühstück bei strahlendem Sonnenschein und herrlichem Blick direkt auf Felsen, Meeresbrandung und Leuchtturm … sensationell !!!

Freitag 21.6. 

Watson ließ sich „überreden“ bis 6:30 Uhr zu schlafen. Wieder herrlicher Sonnenschein! Nach dem Frühstück haben wir eine kleine Klettertour durch die Felsen gegenüber von Leuchtturm unternommen, dann ein paar Postkarten mit der Sonderbriefmarke und dem Leuchtturmstempel geschrieben und Ruhe und Sonnenschein in der nahen Meeresbrandung genossen. Die Weite und Impression der rauen Landschaft ließ uns an den Weg Wilfrieds denken, ihn umarmen und Manu gedanklich beistehen. Dann mussten wir wieder zusammenpacken und auf der Serpentinenstraße am Meer entlang Richtung Sandstrand am Atlantik fahren. Nächstes Ziel ein Golfplatz bei Ogna, bei dem man nach dem Golfspielen kostenlos übernachten könne. Leider war der durchaus weitläufige und schöne Golfplatz wenig ansprechend zur Übernachtung … ein netter Nachbar verpestete die Luft mit einem riesigen Feuer. Also fuhren wir lieber auf den Ogna Campingplatz. Gute Endscheidung: schöner Stellplatz, super saubere Sanitäranlage und ein wirklich super SANDSTRAND!!! Watson war wie wir hell begeistert, konnte er doch endlich einmal dem Geschirr und der Leine entkommen und rumtoben. Am Abend wurde ordentlich geduscht (Ellen eiskalt … Hardy warm) und dann im Freien gegessen, wir hatten erstmals Tisch und Stühle ausgepackt - wunderbar… echtes Midsommerfeeling..

Samstag 22.6. 

Nach einer ruhigen Nacht gingen wir am Morgen noch einmal an den herrlichen Sandstrand, damit sich Watson einmal mehr mit dem Ball (der musste leider dran glauben) austoben konnte. Unser Weg führte uns anschließend nach Starvanger. Da uns unser Navi wohl missverstanden hatte, landeten wir mitten in der Gamla. Wunderbarerweise war eine Parkbucht frei, die wir vor anderen „Suchern“ ergattern konnten. Bei leichtem Nieselregen genossen wir die wunderschöne Altstadt  … so wie offensichtlich Massen von Kreuzfahrttouristen der Hurtigruten auch. Starvanger ist definitiv ein Besuch wert. Unser Weg führte uns weiter über enge Straßen und der Transport mit der Fähre nach Haugesund am Atlantik. Das Wetter klarte auf, wir erhielten einen der letzten Stellplätze, da offensichtlich nicht nur Midsommer, sondern auch die Ferienzeit der Norweger begonnen hat. Hardy wurde spontan von den feiernden Norwegern umarmt… seine Jacke hatte es ihnen angetan. Wir machten mit Watson einen schönen Spaziergang und schauten uns das Denkmal Haraldshaugen in Haugesund an. Es ist ein wichtiges Nationaldenkmal für das Land Norwegen und wurde während der tausendjährigen Feier der Vereinigung Norwegens in ein Königreich unter der Herrschaft von König Harald Fairhair errichtet.

Sonntag, 23. Juni 

Wieder hatten wir herrlichen Sonnenschein. Wir entschieden uns die „Wasserfallroute“ zu nehmen und nicht die direkte Route am Atlantik. Zunächst besuchten wir auf unserem Weg pber Land eine lokale Räucherei bei Etne. Dort wird nach Wickingerart Fisch und Fleisch geräuchert. Als wir ankamen, wurden gerade „Deerburger“ hergestellt. Dann führte uns die Strecke zu den Wasserfällen Langfoss und Låtefoss. Es war schon sehr beeindruckend wie sich die Wassermassen den Fels herunterstürzen. Auf der Fahrt über Odda machten wir Übernachtungsstation in Kinsarvik. Dort wanderten wir entlang des wild schäumenden reißenden Flusses im Wald der Trolle und Feen bis zum Eingang des Nationalparks Hardanavidda. Inzwischen war es schon fast Mitternacht und wir sahen einen wunderbaren „Sonnenuntergang“, der dann in ca. 1 Stunde wieder zum Sonnenaufgang werden wurde.

Montag 24. Juni 

Von Kinsarvik ging es auf der E16 weiter Richtung Bergen. Eine Stecke mit unzähligen Tunneln, von 80 Metern bis 11km Länge, In diesen Tunneln gibt es sogar Kreisverkehr! So etwas hatten wir auch noch nicht gesehen. Mit dem Wohnmobil nach Bergen zu fahren, dies mit Hilfe unseres eigensinnigen Navis, bedeutete sich über Seitenstraßen und wunderschöne Vororte anzunähern. Im Zentrum Bergens einen Parkplatz zu finden, das ist fast unmöglich. Zunächst fuhren wir zum Übernachtungsplatz … eigentlich total mit unzähligen Wohnmobilen dicht an dicht vollgestellt und direkt an der Straßenbahn gelegen. Wir entschieden uns dagegen und fuhren zum kostenpflichtigen Tagesparkplatz bei den Hurtigruten. So konnten wir mit Watson Bergen fußläufig erkunden. Bergen ist eine Großstadt mit Flair am Hafen und in den Seitenstraßen … Wasser, Berge und Grünflächen bereichern das Flair der Großstadt. Der Fischmarkt war wundervoll und reichhaltig im Angebot. Hardy recherchierte das nächste Übernachtungsziel: Tysse am Hardangerfjord. Wir konnten bei Sonnenschein draußen unser köstliches Abendessen und den direkten Blick auf die mit Schnee bedeckten Berge und den Fjord genießen.

Dienstag 25. Juni

Von Tyssen führt unser Weg zurück auf die E7. Diese schlängelt sich entlang des Hardangerfjords in den Bergen mit wunderbarem Blick direkt auf das Wasser und die rauhen Berge.  Offensichtlich waren nicht nur einspurige Engstellen, die auch uns vor dem entgegenkommenden Bus zwangen rückwärts zurück zu fahren, sondern auch Baustellen, die durchaus einstündige Wartezeiten abverlangten, zeitverzögernd. Eilig darf man es hier nicht haben! Steinsfalsfossen, der Wasserfall unter dem man hindurch gehen kann, beeindruckte uns. In Eidfjord fanden wir unsere nächste Station direkt am Wasser. Wir entschieden uns spontan einen Tag Fahrpause einzulegen, das gute Wetter zu genießen und unsere nächste Wanderung anzugehen. 

Mittwoch 26. Juni

Aufwachen am Eidfjord mit der Überraschung, dass das Kreuzfahrtschiff Aida direkt vor unserem Wohnmobil angelegt hatte. Wir schauten uns das Spektakel an, genossen unser ausgiebiges Frühstück in der Sonne und die Aktivitäten der Aida-Touristen: diese radelten zum Vøringfoss, fuhren mit der Minilokomotive zum Aussichtspunkt und mit dem Bus zum Sightseeing oder flogen mit dem Wasserflugzeug über den  Fjord und hatten Spaß beim Speedbootfahren oder einer Kanutour. Wir ließen all dies auf uns wirken und machten am späten Nachmittag unsere ausgiebige Wanderung entlang des Flusses zum Hochplateau. Hundert Meter über dem Meeresspiegel befinden sich prähistorische Grabstellen aus der Eisen- und Wickingerzeit. Wir hatten einen wunderbaren Blick hoch in die Berge und hinunter über den Fjord. Während unseres späten Abendessens legte die Aida ab und verschwand im Gegenlicht der Mitternachtssonne. Das letzte Bild zeigt einen ortstyposchen Einstieg in eine "Wanderweg"!

Donnerstag 27. Juni

... das nächste Kreuzfahrtschiff lief ein, diesmal wohl eine Nummer kleiner als die Aida. Bei wieder einmal herrlichem Sonnenschein konnten wir früh am Morgen den schönen Campingplatz in Richtung Noresund verlassen. Auf dem tunnelreichen und kurvigen Weg galt unser erster Stopp dem Vöringsvossen. Ein eindrucksvolles Naturspektakel - von der Tourismusbranche Norwegens sehr durchdacht und anspruchsvoll mit Aussichtsplattformen und befestigten Wegen in Szene gesetzt. Watson hat definitiv keine Höhenangst! Zwei gegenüberliegende Fossen stürzen sich in die Tiefe und graben eine tiefe Schlucht ins Gebirge. Schwindelerregende Hängebrücke und überhängende Metallplattformen ermöglichen wunderschöne Bilder und Perspektiven. Unsere Fahrt führte uns anschließend ins Hochgebirge des Hadangervidda Nationalparks, vorbei am Hadanarjøkulen (1876m) und dem Hallingskarvet 1877m. Die alpine Hochebene (76qkm) war geprägt vom Gletscher, zahlreichen Schneefeldern, Schmelzwasser, Seen und karger Steinlandschaft .... für uns alles bei praller Sonne. Drei Meter hohe Stangen am Straßenrand zeigten uns die Schneemassen im Winter an, Gondeln, Skipisten und Skihotels säumten den Weg, der uns weiter auf der E7 über Goa nach Goll führte. Dort besichtigten wir die Stabkirche aus dem 13. Jahrhundert. Dicke runde Holzpfeiler bilden das standfeste Gebilde der Kirche. Stammdicke Bohlen sind daran ohne Fundament verankert. Drachenschnitzereien säumen den Eingang. Die Kirche wurde zunächst katholisch, später evangelisch im Kanzelbereich umgearbeitet und umgewidmet - erzählte die passend gewandete Fremdenführerin. Kurz hinter Noresund fanden wir unseren Übernachtungsplatz ... wieder einmal direkt am Wasser.